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Selbstverständnis

Die Loge, eine vom Verein Utlande e.V. getragene Kneipe, ist ein Ort, an dem wir rote Fäden miteinander verknüpfen möchten, indem wir unterschiedlichste Subkulturen sowie emanzipatorische Strömungen zusammenfließen lassen.

Ein Ort, der neben dem regulären Kneipenbetrieb auch Platz für Lesungen, Konzerte, Diskussionen, Infoveranstaltungen und andere Begegnungen bietet.

Wir arbeiten hierbei mit einem kollektivistischen Anspruch, selbstbestimmt und entscheiden im Konsens.

Aufgewachsen sind wir im AJZ, zwischen Punk und Politik, und genau das soll sich auch in unserer Arbeit widerspiegeln. Das heißt nicht zuletzt, dass wir nach Möglichkeiten suchen, in denen "Kleingeldtrinken" und gleichzeitig das Zahlen fairer Löhne miteinander vereinbart werden können.

Wir unterscheiden uns auch von vielen anderen Läden dahingehend, dass wir Rassiusmus, Antisemitismus, Sexismus, Homo- & Transfeindlichkeit, sowie jede andere Form der Diskriminierung nicht hinnehmen.

Im Gegenteil!


Wir positionieren uns entschieden dagegen und stehen für ein solidarisches Miteinander ein. Wir sind dementsprechend jederzeit ansprechbar, solltet ihr bei uns in Situationen geraten, in denen ihr Unterstützung braucht und/oder Kritik loswerden wollt.

Gleichzeitig lassen wir uns gerne auch von euch aktiv dabei unterstützen, eine gute Atmosphäre zu schaffen, in der sich viele Menschen miteinander wohlfühlen und aufeinander achten.

Gedanken zu linker Preispolitik

Das Loge. Kneipenkollektiv ist mehr als nur eine Bar – es ist eine Stätte von kulturellem Wert, ein Ort der Begegnung, der Solidarität und des Miteinanders. Ein Ort, an dem regelmäßig Konzerte, Soliveranstaltungen, Lesungen und Partys stattfinden. Ein Ort der Subkultur, der politischen Bühne und des Hedonismus.

Wer uns kennt, weiß, wie schwer es uns von Tag eins an fällt, dem idealistischen Konstrukt Loge und der wirtschaftlichen Realität, in der wir bestehen müssen, gerecht zu werden. Das Auslaufen der Corona-Förderprogramme und -hilfen, die Erhöhung von Mieten, Strom-, Versorgungs-, Lohn- und Versicherungskosten, immens gestiegene Einkaufspreise sowie die allgemein wirtschaftlich dynamisch / volatile Situation machen uns das solidarische Wirtschaften mittlerweile so gut wie unmöglich.

Wir sind dennoch weiterhin bemüht, unsere Preise so günstig wie möglich zu halten, müssen aber feststellen, dass wir auf die derzeitig äußerst unsteten, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren und unsere Preise dementsprechend kontinuierlich anpassen müssen. Wenn sich unsere Preise deswegen gelegentlich scheinbar "willkürlich" ändern, liegt dies daran, dass wir keine pauschalen Preiserhöhungen vornehmen möchten, sondern nur auf die jeweils gestiegenen Kosten einzelner Posten reagieren.

Dies ist zwar ein Mehraufwand für uns, spiegelt aber unser Verständnis von solidarischem Wirtschaften wider.

 

Generell möchten wir euch auch weiterhin die Preisgestaltung so transparent wie möglich machen und aufzeigen, welche Aspekte in diese Planung mit einfließen.

Als Kneipenkollektiv ist es uns wichtig, nicht vom regulären Großhandel unsere Getränke zu beziehen (auch wenn dies oftmals die deutlich günstigere Option für uns wäre). Wir arbeiten gerne mit befreundeten Vertriebskollektiven zusammen, die sich ebenso wie wir in einer Weise organisieren, die dem eigenen Anspruch an einen faireren und weitsichtigeren Umgang mit allen hinter den Produkten und Dienstleistungen stehenden Menschen gerecht werden.

Zu unserem linken Selbstverständnis gehört deswegen auch das Bewusstsein, dass Billigangebote immer auf der Ausbeutung von Personen innerhalb der Herstellungs- und Vertriebskette beruhen.

Dieser Form der Ausbeutung wollen wir nicht nachkommen.

Wir können – und wollen – den Preisdruck nicht wie im Discounter allein auf uns als „Arbeitskräfte“ oder auf unsere Produzent*innen und Lieferant*innen abwälzen.

Das ist eine Qualität, für die ihr hoffentlich gerne bezahlt.

Auch in den Bereichen, die auf den ersten Blick nicht im Fokus unserer Gäst*innen liegen, hat es in den letzten Monaten beträchtliche Kostenanhebungen gegeben. Dazu gehören etwa die Betriebskosten, der in einer Kneipe nicht unerhebliche Strom- und Wasserverbrauch sowie die obligatorischen Beiträge für die Berufsgenossenschaft und Krankenkassen.

Ohne die stetigen preislichen Anpassungen, können wir die ständig steigenden Kosten langfristig nicht decken. Unsere angeglichenen Preise werden aber weiterhin niedrigschwellig sein, um auch Menschen mit eingeschränkten finanziellen Mitteln die Möglichkeit zu geben, bei uns eine gute Zeit zu haben.

Wir hoffen, ihr versteht unsere Situation und warum diese Schritte auch zukünftig immer wieder nötig sein werden.

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